Tote Fische und kranke Taucher

Vietnam: Taiwanesisches Stahlwerk unter Verdacht der Umweltverschmutzung

  • Alfred Michaelis, Vientiane
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

An den Küsten Vietnams droht eine Umweltkatastrophe. Offenbar leitet ein Stahlwerk giftige Abwässer ins Meer. Die Regierung reagiert kaum.

In großen Becken züchten die Betreiber von Aquakulturen in der vietnamesischen Zentralprovinz Ha Tinh Shrimps und Muscheln. Als sie Anfang April neues Meerwasser in die Becken pumpen, sind nach wenigen Tagen alle Tiere tot. Auch am Strand liegen tote Fische; die Fischer kehren mit Netzen voller verendeter Tiere vom Fang zurück. Nicht nur in Ha Tinh, sondern auch in den südlicheren Provinzen Quang Tri, Quang Binh und Hue. Laut der Stiftung Ethecon sind 200 Kilometer Küste betroffen. Eine Baufirma meldete, dass fünf ihrer Taucher nach Einsätzen im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Offensichtlich ist das Wasser verseucht. Ein Verdächtiger ist auch schnell ausgemacht: das kurz vor der Eröffnung stehende Stahlwerk der Hung Nghiep Formosa Ha Tinh Steel Corp., einer Tochter der taiwanesischen Formosa Plastics Group. Das Werk, das einmal eines der fünf größten Stahlwerke der Welt sein soll, liegt in der Wirtschaftssonderzone Vung Anh....


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