Kein Platz für Schutzbedürftige
Spezielle Unterkünfte für Asylsuchende mit psychischen oder chronischen Erkrankungen, Minderjährige und Alleinerziehende sind in Deutschland Mangelware
Ohne Beine ist Mohammed aus Syrien geflohen. Nun ist er in einem Heim für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge untergebracht. Dort sind die Standards etwas höher als in den üblichen Heimen. Doch die Plätze reichen nicht.
Berlin. Es ist kaum zu glauben, dass es Mohammed geschafft hat, im Rollstuhl aus Syrien über die Balkanroute nach Deutschland zu kommen. Sein Neffe hat zwar den jungen Syrer die ganze Zeit unterstützt, aber eine so gefährliche Reise ohne Beine und mit nur einem Arm anzutreten, dazu gehört schon besonders viel Mut. Weil Mohammed, der seinen Nachnamen nicht sagen will, in seinem Beruf als Tischler nicht mehr arbeiten kann, will er nun möglichst schnell Deutsch lernen und dann Grafikdesign studieren.
Mohammed hatte in Deutschland Glück: Kurz nach seiner Ankunft durfte er in ein Heim für besonders ^ Flüchtlinge einziehen. Davor war er in einer Erstaufnahmeeinrichtung. »Die war viel größer, es gab viel mehr Menschen - und sehr viele Spannungen«, sagt er. »Außerdem war sie nicht rollstuhlgerecht.«
Als besonders schutzbedürftig gelten nach der EU-Aufnahmerichtlinie Menschen mit Behinderung, psychisch oder chronisch kranke Personen, ...
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