Brexit bedroht den Berlin-Hype

Britische Geschäftsinhaber verunsichert / Tourismusbranche fürchtet Einbußen / Müller warnt vor Nachahmung

  • Martin Kröger, Nicolas Šustr und Ellen Wesemüller
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Was bedeutet der Brexit für Berlin? Während britische Kleinunternehmer mit der deutschen Staatsbürgerschaft liebäugeln, fürchtet die Tourismusbranche die Abwertung des britischen Pfundes.

»Heute war erst ein Brite im Laden«, sagt Dale Carr. »Das ist absolut nicht normal.« Die Besitzerin des »Broken English«, ein Spezialitätenladen in Kreuzberg, lebt seit 38 Jahren in Berlin. Sie vermutet, dass ihren Landsleuten der Schock über die Abstimmung noch im Nacken sitzt. Carr denkt, dass das »Nein« zu Europa erst in frühestens zwei Jahren Konsequenzen für sie habe. »Dann muss ich sehen, ob ich damit leben kann.« Besonders fürchtet sie, die Mehrwertsteuer in England abführen zu müssen und nicht erstattet zu bekommen. »Das bedeutet, dass alle Waren im Laden 19 Prozent teurer werden.« Carr hat nur eine Lösung: die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen. Weil sie schon lange in Berlin lebt, dürfte das kein Problem sein. Allerdings befürchtet sie, dass die Schlangen vor den Bürgerämtern lang sein werden: »Die ganz schlauen unter meinen Kunden haben das schon vor der A...


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