Mehr Mut zum Bruch

Die auf Wahlen fixierte Strategie von Podemos hat sich im Nachhinein als eher entpolitisierend erwiesen

Die spanische Linke debattiert nach den Wahlen vom vergangenen Sonntag vor allem über Bündnispolitik und Wahlkampfbotschaften. Doch vielleicht ist es hilfreich, sich zwei ganz andere Ereignisse in Erinnerung zu rufen. So wurde Mitte Juni, kurz vor den Wahlen, der wegen Veruntreuung zu 20 Jahren Gefängnis verurteilte Banker Mario Conde nur wenige Tage nach seiner Festnahme wieder aus der Haft entlassen, nachdem Freunde 300.000 Euro Kaution für ihn gestellt hatten. Bei den Freunden handelte es sich um Vorstandsmitglieder der Stiftung Francisco Franco, die sich die »historische Erinnerung der Jahre 1939 bis 1975« auf die Fahnen geschrieben hat. Im Übrigen eine Stiftung, die Steuergelder vom spanischen Staat bezieht. Eine Woche später dann legte die christdemokratische Autonomieregierung des Baskenlands einen Menschenrechtsbericht vor, demzufolge in der Region seit 1970 4000 Menschen durch Polizeikräfte gefoltert worden sind: Mindestens 35...


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