Wenn sich der Taliban ankündigt ...

Deutschland versprach den afghanischen Helfern Schutz - und wehrt sie mit Bürokratie ab

Deutschland verteidigte seine Sicherheit am Hindukusch, hieß es einst. Ohne afghanische Helfer hätte das nicht funktioniert. Wie kümmert man sich um jene, die deshalb jetzt verfolgt werden?

Mal drohten die Taliban per Brief, mal am Telefon, Türen werden mit der Aufschrift »Verräter« beschmiert, bisweilen stehen auch schon mal bewaffnete Kämpfer davor und lassen den Hausherren in einen Gewehrlauf schauen. Viele der Afghanen, die einst für deutsche Behörden oder die Bundeswehr gearbeitet haben, kennen diese Situationen. Sie waren Fahrer, Dolmetscher, Köche. Sie hatten ihr Auskommen. Allein das macht sie in den Augen der Taliban und anderer bewaffneter afghanischer Gruppen zu Helfern des Feindes.

Im Jahr 2013, als die Reduzierung der Bundeswehr am Hindukusch aktuell wurde, hat die Bundesregierung ein Verfahren zur Aufnahme jener ehemaligen »Locals« beschlossen, die bedroht werden - wegen ihrer Tätigkeit für die Bundeswehr, das Bundesinnenministerium, das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, das Auswärtige Amt, die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, die Kreditanstalt für Wiederaufbau oder weil sie für ...


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