Flaschengeister aus historischen Karaffen

Die polnische PiS-Regierung will mit dem NATO-Gipfel ein deutliches Signal an Russland aussenden

  • Wojciech Osinski, Warschau
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Mit der Stationierung multinationaler Einheiten auf rotierender Basis wollen die vier osteuropäischen Mitglieder eine Klausel der NATO-Russland-Grundakte umgehen und die Ostflanke des Paktes stärken.

Nicht nur für den polnischen Verteidigungsminister Antoni Macierewicz ist der Gipfel im einstigen Knotenpunkt des Warschauer Vertrages eine höchst symbolische Demonstration der Zugehörigkeit zum westlichen Bündnis. Auch die Verbündeten in Vilnius, Riga und Tallinn erwarten Entscheidungen, die Balsam für geschundene baltische Seelen sein dürften. Während des Gipfels soll beschlossen werden, dass künftig multinationale Einheiten auf rotierender Basis in allen vier osteuropäischen Bündnisstaaten präsent sind.

Mit dem Rotationsrhythmus lässt sich die Klausel der NATO-Russland-Grundakte von 1997 umgehen, die eine dauerhafte Stationierung von Kampftruppen verbietet. Seit Beginn des Konflikts in der Ukraine sind es vor allem Polen, Litauen, Lettland und Estland, die auf eine Stärkung der »Ostflanke« pochen.

Obgleich hierzulande das »laute Säbelrasseln« im Osten mitunter auf Unverständnis stößt, ist eine verstärkte Präsenz der Bündni...


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