Mord in Kielce

Kalenderblatt

  • Daniela Fuchs
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Polens Präsident Andrzej Duda entschied sich kurzfristig, nach Kielce zu reisen, um der Opfer eines beispiellosen Verbrechens im Nachkriegspolen zu gedenken. Zwar verurteilte er Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, sah aber nur den vormaligen kommunistischen Staat in der Verantwortung für den Pogrom vor 70 Jahren. Vielen ging die Rede des aus dem Kaczyński-Lager stammenden Duda nicht weit genug. Bogdan Białek, Journalist und engagierter Streiter für christlich-jüdische Verständigung, fürchtet, dass solch ein Verbrechen auch heute möglich wäre.

Am 1. Juli 1946 war der achtjährige Henryk Błaszczyk, der mit seiner Familie erst wenige Wochen in Kielce wohnte, verschwunden. Ihn hatte das Heimweh nach seinem alten Dorf gepackt. Nach drei Tagen kehrte der Ausreißer wohlbehalten zurück. Derweil hatte ein Gerücht, angeheizt von Henryks Vater, der dafür möglicherweise G...


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