Spartacus Rosaluxemburgski? Nein!

Vergessen und wieder ausgegraben: »Das bewegte Leben des Lasik Roitschwantz«, ein furioser Roman von Ilja Ehrenburg

  • Karlheinz Kasper
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Ilja Ehrenburg wurde 1891 in Kiew in einer bürgerlichen jüdischen Familie geboren. Obwohl in seinem Pass nicht Russe, sondern Jude stand, betrachtete er sich zeitlebens als russischer Schriftsteller. In einer Rundfunkrede zu seinem 70. Geburtstag sagte er: »Ich bin ein russischer Schriftsteller. Und solange auf der Welt auch nur ein einziger Antisemit existiert, werde ich auf die Frage der Nationalität stolz antworten: ›Jude‹«. Ebenso gut wie die Verhältnisse in Russland und der Sowjetunion kannte er das Leben in Paris, wo er von 1908 bis 1917 und und später noch als Korrespondent der »Iswestija« weilte, und in Berlin, wo er sich von 1922 bis 1924 aufhielt.

Unter Ehrenburgs frühen Werken, die sich mit den sozialen Verwerfungen der Neuen Ökonomischen Politik in der UdSSR auseinandersetzen, nimmt der satirische Schelmenroman »Das bewegte Leben des Lasik Roitschwantz«, der einzige Roman des Schriftstellers mit einem jüdischen Protagoniste...


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