Hochzeit per Gesetz

Kirgistan will Bürgern Eheschließungen mit Ausländern untersagen

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Dem kirgisischen Parlament liegt ein Gesetzentwurf vor, der Hochzeiten mit Ausländern verbieten will. Auch Unternehmen sollen Grenzen gesetzt werden.

»Noch gestern hatten wir Helden, die dem Feind mit dem Schwert das Haupt abschlugen. Jetzt müssen wir Spitzensportler in die Welt setzen. Das schaffen wir aber nicht, wenn die Mütter unserer Kinder Usbekinnen, Uigurinnen oder Jüdinnen sind und unsere Mädchen sich an Männer anderer Nationalität wegwerfen. Das ist so, als würde sich eine Löwin mit einem Schakal paaren.« Heiliger Zorn stand dem Dichter Abdrachman Alymbajew ins Gesicht geschrieben, als er 2015 im staatlichen Fernsehen die Nation zu verantwortungsbewusstem Umgang mit dem »genetischen Fonds« ermahnte. Die Kirgisen sind mit 64 Prozent an der Gesamtbevölkerung der Fünfeinhalb-Millionen-Republik beteiligt.

Kirgise oder Nichtkirgise? Die Frage gibt auch in den Medien oft den Ton der Berichterstattung vor. Bei Morden und anderen Gewaltverbrechen sind Motiv wie Hergang zweitrangig, wichtig ist die Volkszugehörigkeit des Täters. Unfreundlich berichten Zeitungen auch, wenn Prom...


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