Auf Schläge folgt Abschiebung

Wie Ungarns Grenzer Geflüchtete misshandeln und selbst vor Wehrlosen nicht halt machen

Subotica. Nur die Blutspuren der Wunden im Gesicht, an Beinen und Nacken sind verkrustet. Doch die Erinnerung an den im nahen Ungarn erlebten Schrecken ist bei den im Schatten des Busbahnhofs im nordserbischen Subotica kauernden Männern noch immer frisch. »Sie fragten uns nichts, schlugen sofort«, erzählt der müde wirkende Moteza über seine schmerzhafte Begegnung mit Ungarns Staatsdienern.

Drei Tage lang war der schmächtige Grenzgänger aus Kaschmir gemeinsam mit einem halben Dutzend von Schicksalsgenossen aus Indien und Pakistan über ungarische Felder und durch Wälder »ohne Wasser und Nahrung« nach Norden in Richtung Budapest gezogen, bevor er Bekanntschaft mit Ungarns neuem Grenzregime machte: »Sie traten uns und prügelten uns mit Knüppeln. Ein Polizist schlug uns selbst mit seinen bloßen Fäusten ins Gesicht. Dabei versprühten sie Pfefferspray, direkt in die Augen.«

Obwohl sich Motezas Gruppe bereits etwa 60 Kilometer von de...


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