Wenn Stadien verrotten

Zwei Jahre nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien klagen Klubs, Investoren, Land und Städte über die Folgekosten

  • Heiner Gerhardts, Rio de Janeiro
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Brasilien hatte sich viel von der Fußball-WM 2014 versprochen. Die zwölf Stadien und Städte bezahlen noch heute für den Gigantismus. Für Olympia-Gastgeber Rio verheißt das nichts Gutes.

Die ersten Arenen verrotten bereits, die Korruption verschlingt Millionen, und die Finanzkrise macht alles nur noch schlimmer: Zwei Jahre nach der Fußball-WM in Brasilien haben die zwölf Ausrichterstädte noch an den Folgen der Copa 2014 zu knabbern. Es fehlt Geld, die Kredite zurückzuzahlen. Es fehlen Fans, um die Stadien zu füllen. Es fehlen Touristen in den Hotels. Und Verkehrsprojekte stecken bis heute im Planungsstau.

Die Rechnung sah in fast allen WM-Städten wie folgt aus: Stadt und Land finanzieren Bau und Renovierung der Arenen durch staatliche Kredite, private Betreibergesellschaften sorgen später mit der Stadionnutzung für Gewinne. Die Realität heute ist jedoch eine vernichtende Wirtschaftskrise.

Vor wenigen Tagen hat Interimspräsident Michel Temer signalisiert, die WM-Kreditlinien mit den involvierten Bundesländern neu zu verhandeln, weil diese ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Neue Finanzhilfen w...


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