Sammler sind der Fluch der Kakteen

Nahezu ein Drittel der 1480 bekannten Arten ist nach Angaben mexikanischer Wissenschaftler vom Aussterben bedroht. Von Knut Henkel

Mexiko ist ein Hotspot der Kaktuspflanzen. Von den 1480 bekannten Arten haben rund sechshundert ihre Heimat in den trockenen Regionen von Baja California, Sinaloa oder Tamaulipas. Einer davon ist der Nopal-Kaktus, der neben Adler und Schlange auch das Staatswappen Mexikos ziert. Doch die Vielfalt der Kakteen ist gefährdet - von Sammlern, die Jagd auf seltene Arten machen.

Cardón (Pachycereus pringlei) heißt der orgelpfeifenartige Gigant unter den Kakteen Mexikos. Kein Besucher des im äußersten Norden Mexikos liegenden Bundesstaats Baja California verlässt die Region, ohne ein Foto der majestätischen, bis zu 21 Meter hoch wachsenden Feigenkaktee zu machen. Die ist de facto eine mehrstöckige Wohnanlage für Vögel und Leguane. Hier wird der Nachwuchs von Gilaspechten und Weißflügeltauben aufgezogen, die ihre Nisthöhlen in die Stämme oder Astgabeln bauen. Truthahngeier und auch Bussarde nutzen die Cardónes als Warte, von wo sie auf Beu...


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