Arbeitslosigkeit unverändert bei 7,7 Prozent
Fast 5000 Jugendliche suchen noch Lehrstellen / Arbeitsmarktdynamik unter Bundesdurchschnitt
Die Arbeitslosigkeit in Brandenburg verharrt auf dem niedrigsten Stand seit der deutschen Wiedervereinigung. Die Arbeitslosenquote lag im Juli wie im Vormonat bei 7,7 Prozent. Das sind 0,6 Prozentpunkte weniger als im Juli 2015, wie die Regionaldirektion der Arbeitsagentur am Donnerstag mitteilte. 101 097 Arbeitslose wurden gezählt, 331 weniger als im Juni. Im Vergleich zu Juli 2015 sank die Erwerbslosenzahl um 9482. Im Land waren im Juli 19 988 offene Stellen im Angebot, 4324 mehr als vor einem Jahr. Neueinstellungen gibt es vor allem im Bausektor, außerdem in den Branchen Zeitarbeit, Gesundheits- und Sozialwesen, Handel, Handwerk, Industrie, Verwaltung und Gastronomie
Die Zahl der Arbeitslosen von 15 bis 24 Jahren ist gegenüber dem Juni um 588 bzw. 9,1 Prozent auf 7076 gestiegen - dies sind 66 Jugendliche mehr als im Juli 2015 (plus 0,9 Prozent). Unterbeschäftigt waren 10,1 Prozent aller Arbeitnehmer in der Mark, das entspricht 135 995 Personen. Als unterbeschäftigt gilt, wer keine Vollzeitstelle hat, aber gerne mehr arbeiten würde oder aus ökonomischen Gründen müsste.
Aktuell suchen noch rund 4977 Jugendliche in Brandenburg eine Lehrstelle. 5638 freie Ausbildungsstellen in Brandenburg sind noch nicht besetzt. Regionaldirektorin Jutta Cordt von der Arbeitsagentur appelliert daher an Jugendliche, sich trotz der bereits begonnenen Sommerferien um passende Stellen zu bemühen. »Nehmen Sie die Gelegenheit wahr und suchen Sie Ihre Arbeitsagentur vor Ort auf«, sagt sie. Allerdings liegt es häufig an schlechter Bezahlung und ungünstigen Arbeitsbedingungen, dass Jugendliche Azubistellen verschmähen. Auch lehnen Betriebe häufig Bewerber ab, die sie für nicht ausbildungsreif halten.
Zwar wurden im Mai 2016 - jüngere Zahlen liegen nicht vor - mit 816 600 Personen 13 100 mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte verzeichnet als im Vorjahresmonat. Allerdings liegt Brandenburg mit dieser Steigerung von 1,6 Prozent 0,6 Prozentpunkte unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. nic
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