Türkischer Präsident sucht Putins Nähe

Kritik des Westens am Vorgehen Ankaras gegen die Opposition lässt ein schon beerdigtes Projekt auferstehen - die Gaspipeline Turkstream

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Türkei ist für die EU ein Wirtschaftsfaktor. Wie schnell sich hier der Wind dreht, zeigt Turkstream, ein Projekt, mit dem Ankara sich Moskau zuwendet.

Totgesagte leben länger, es gibt sogar Auferstehungslegenden. Turkstream gehört dazu: eine Pipeline, die unter Umgehung der Ukraine durch das Schwarze Meer verlegt und die Türkei sowie Südeuropa stabil mit russischem Gas versorgen soll. Darauf hatten sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin bei dessen Ankara-Besuch im Dezember 2014 verständigt. Nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets knapp ein Jahr später senkte der Kremlchef den Daumen über das Projekt. Nun aber, nachdem Erdogan mit einer umstrittenen Entschuldigung für gut Wetter bei Putin gesorgt hat, peilen beide einen Neustart an. Über Grundsätzliches verhandelte eine von Vizepremier Mehmet Simsek geführte Delegation in der vergangenen Woche in Moskau. Mit Details soll sich eine gemeinsame Arbeitsgruppe befassen. Sie tagt Ende dieser Woche, kurz bevor Erdogan am 9. August zu Putin nach St. Petersburg jettet.

Die Initiati...


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