Ein Klosett in der Wüste

Christoph Bangert zeigt in seinem neuen Bildband »hello camel« die absurden Seiten des Krieges

  • Frank Schirrmeister
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Von Frank Schirrmeister

Die allermeisten Bilder, die ein professioneller Fotograf im Laufe seines Berufslebens macht, landen im Hades. Man darf getrost davon ausgehen, dass das eine Bild, welches wir in der Zeitung sehen, unzählige andere Aufnahmen in der Endauswahl verdrängt hat. Beerdigt auf Festplatten oder anderen Speichermedien, dämmern die Daten letztlich vor sich hin und erblicken wohl nie mehr das Auge eines Bildredakteurs.

Der Fotograf Christoph Bangert mag sich damit nicht abfinden. Bangert, Jahrgang 1978, bereist im Auftrag u.a. der »New York Times« seit Jahren die verschiedenen Kriegsschauplätze. In seinem ersten Buch »War Porn« (nd vom 22.9.2014) öffnete er seine digitalen Schubladen, um all die ungedruckten und eigentlich undruckbaren Bilder aus den diversen Kriegen an die Öffentlichkeit zu bringen. Sein damaliger Vorwurf: Journalisten und Bildredakteure betrieben, bewusst oder unbewusst, (Selbst-)Zensur, wenn sie ihren Le...


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