Wo Romantik zum Erbgut zählt

Vorpommern ist die Wiege der deutschen Romantik. Und Caspar David Friedrich ihr bedeutendster Künstler. In seiner Geburtsstadt Greifswald wird das gebührend gewürdigt

  • Ekkehart Eichler
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Es braut sich was zusammen. Ein grauschwarzes Wolkenungeheuer mit giftgelbem Schweif frisst grummelnd und unerbittlich den blauen Himmel über dem Greifswalder Bodden. Hält einen Moment inne, rülpst zweimal ganz fürchterlich, dann zerplatzt es mit diabolischem Krach. Erbricht einen Wasserschwall biblischer Güte und verzieht sich nach der Sintflut als schlaffer Luftsack Richtung Polen. Nicht ohne letzten bildschönen Gruß: Gleich zwei riesige Regenbögen wetteifern um die Vorherrschaft überm Bodden.

Ein Naturschauspiel, das Caspar David Friedrich genauso begeistert hätte wie uns vor einigen Tagen am Utkiek in Wieck. Der kleine feine Unterschied: Der große Meister hätte das ganze urgewaltige Szenario malen wollen und malen können wie kein anderer. In all seiner Schönheit, in all seiner Dramatik. Und mit jenem unglaublichen Leuchten, »das so wahnsinnig schwer hinzubekommen ist«, wie Birte Frenssen weiß. Die Friedrich-Expertin im Pommers...


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