Ein ganzes Land im Olympiafieber

Kosovo tritt erstmals als unabhängige Nation an - Judoka Majlinda Kelmendi gilt als Medaillenhoffnung

  • Thomas Roser, Pristina
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Vor seiner Premiere bei den Sommerspielen in Rio steht Kosovo Kopf. Die Teilnahme bedeutet den Weg aus der sportlichen Isolation. Außerdem hofft Pristina auf die erste Medaille.

Fünf Ringe zieren die Fassade des Hallenbads in der einstigen Farbenfabrik. Doch bis zur Nominierung zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro war es für die mehrfache Landesmeisterin Rita Zeqiri buchstäblich ein weiter Weg. Jahrelang habe sie ihr Vater zum Training in Mazedoniens rund zwei Fahrstunden entfernte Hauptstadt Skopje chauffiert, erzählt die 20-jährige Schwimmerin aus Pristina: «In Kosovo gab es lange kein Hallenbad. Als ich mit neun Jahren mit dem Schwimmen anfing, trainierten wir in einem 15 Meter kurzen Hotelpool. Als der geschlossen wurde, mussten wir ins Ausland fahren.»

Der Staatenneuling Kosovo ist im Olympiafieber. Erstmals seit der Ausrufung der Unabhängigkeit 2008 wird Kosovo mit einem eigenen Team bei den Olympischen Spielen vertreten sein. Von einem «historischen Moment», spricht der Chef von Kosovos Nationalem Olympia Komitee Besim Hasani. Nicht nur sportlich, sondern auch politisch sei die Olympiateilnahme f...


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