»Der antikapitalistische Biss ist noch da«

Francisco Marí von »Brot für die Welt« über das Weltsozialforum in Montreal, die bunte Realität der Foren und die Suche nach globalen Alternativen

Herr Marí, die Idee der Weltsozialforen hat in früheren Zeiten mehr Menschen elektrisiert als heute. Heute hört man zumindest hierzulande kaum etwas davon. Welche Erwartungen haben Sie an das Treffen in Montreal, das in der kommenden Woche startet?

Das Weltsozialforum wurde als Kontrapunkt zum Weltwirtschaftsforum in Davos gegründet. Die Orientierung an einem aggressiven deregulierten Finanzkapitalismus hat jedoch nicht zuletzt seit der Finanzkrise 2008 an Bedeutung verloren. Das Weltsozialforum hat sich seit den Treffen in Tunis von Davos emanzipiert und schon 2009 in Belem im Amazonas begonnen, die Zivilisationskrisen Klima, Hunger, Kapitalismus und Demokratie zusammenzudenken und ganzheitliche Lösungen zu suchen, wie den »Buen Vivir« Ansatz. In Nordafrika kam das Thema Menschenwürde und Migration hinzu. So ist das WSF weniger selbst eine Bewegung, vielmehr Reflektions- und Ausgangspunkt von Bewegungen.

Was hat sich geänder...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.