Vom Rampenlicht ins mediale Abseits

Reinhold Beckmann eilt der Ruf des Kuschelmoderators voraus. Selbst sein Reportageformat Beckmann ist davor nicht gefeit

Das Fernsehen ist eine Art Möbelhaus. Es gibt darin Talkshowsessel, Wettsofas - und viele Schubladen. In einer davon steckt Reinhold Beckmann. Im Leitmedium hat er fast jede Abteilung durchlaufen, steckt aber tief und fest im Schubfach mit dem Etikett: Kuschelmoderator. Fair ist das nicht. Am Beginn seiner Laufbahn lieferte Reinhold Beckmann dem WDR schließlich meist sachliche Nachrichten zu, die ihn 1983 an der Seite Udo Lindenbergs samt Schalmei für Honecker in den Ostberliner Palast der Republik führten. Beim Pay-TV Premiere verkaufte er sodann Fußball im Abo, den der juvenile Mittdreißiger bald darauf erst in der Bundesligashow »ran«, schließlich als Sportchef von Sat1 rundumerneuerte.

So steil, dass ihn die ARD im besten Fernsehalter von 42 Jahren, zurückholte. Mit seiner leicht näselnden Lässigkeit entstaubte er fortan dort das »Sportschau«-Mobiliar und dekorierte hernach Quiz-, Talk-, Musik-, selbst »Tatort«-Studios um. Der Shoot...


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