Solidarität gegen Fremdenhass

Martin Kröger über die große Zahl rassistischer Attacken

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Täter scheinen jede Hemmung fallen zu lassen. Erneut griff ein Unbekannter eine Unterkunft für geflüchtete Menschen an. Diesmal in Adlershof. Anders als bei dem Brandanschlag in Buch einen Tag zuvor gab es dieses Mal glücklicherweise keine Verletzten zu beklagen. Doch wer einen Feuerwerkskörper durch ein offenes Fenster in eine Wohnung wirft, nimmt Verletzte, wenn nicht gar Tote, billigend in Kauf. Selbst die CDU, die am Vortag noch davor warnte, Vorfestlegungen zu treffen, vermutet jetzt hinter den beiden Fällen ein fremdenfeindliches Motiv. So sagt es zumindest Sozialsenator Mario Czaja (CDU).

Noch hat die Polizei leider keine Tatverdächtigen festnehmen können. Die Ermittlungen des polizeilichen Staatsschutzes laufen. Doch die aktuellen Zahlen zur »Politisch motivierten Kriminalität« (PMK) zeigen, wie groß das Problem ist. Zwar sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Zahlen der Gewaltdelikte von Rechts leicht zurückgegangen. Die Zahl der rechten Gewaltvorfälle zur sogenannten »Ausländer-/Asylthematik« stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber von 134 auf 185 Delikte an. Das sind fast 38 Prozent mehr. Die jüngsten Angriffe sind dabei noch gar nicht eingerechnet.

Jetzt bewahrheitet sich, was immer befürchtet worden war: Im Wahlkampf werden die geflüchteten Menschen noch stärker zur Zielscheibe von Angriffen. Darauf müssen Politik und die Stadtgesellschaft schleunigst eine Antwort finden. Ein Zeichen der Solidarität wäre ein erster, wichtiger Schritt.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal