Urteil löst Problem der Arztversorgung nicht
Bundessozialgericht hatte Kassenärztliche Vereinigung bestätigt, die Verlegung von Praxen untersagte
Mario Czaja (CDU) verbucht die Entscheidung des Bundessozialgerichts für sich, das sieht die LINKE allerdings anders.
Karina Henschel hat die Nase voll. »Wenn ich nicht wirklich muss, gehe ich nicht zu Ärzten. Vorsorgeuntersuchungen mache ich eigentlich gar nicht mehr.« Nach einer Verletzung war es ihr nicht möglich, wohnortnah einen Facharzt zu finden, die Jagd nach einem Termin gestaltete sich als nervenaufreibendes Unterfangen. Die Studentin lebt in einem Stadtteil von Neukölln, in dem es an Ärzten mangelt. Das Problem ist vielen Berlinern bekannt. Die Lage verschlimmert sich, wenn Ärzte aus ärmeren in wohlhabende Gegenden ziehen, um dort mit Privatpatienten und Zusatzleistungen Geld zu machen. Solche Fälle kennt Michael Janßen, niedergelassener Allgemeinarzt in Neukölln und Vorstand des Vereins Demokratischer Ärztinnen und Ärzte. Zuletzt habe sich eine Dermatologin aus seinem Stadtteil in eine gut situierte Gegend absetzen wollen. Ihren Antrag lehnte die Kassenärztlichen Vereinigung (KV) ab.
Denn seit drei Jahren sollen Praxen nur noch »berga...
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