Ein Feuer ohne Zündquelle

Die Staatsanwaltschaft lässt einen weiteren Brandversuch zum Tod von Oury Jalloh durchführen. Doch die Gedenkinitiative bezweifelt die Grundannahme der Ermittler

  • Hendrik Lasch
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Am 25. April 2008 wurden Journalisten in Heyrothsberge Zeugen eines beklemmenden Versuchs. Im Feuerwehrinstitut Sachsen-Anhalt hielt der Brandsachverständige Klaus Steinbach ein Feuerzeug an eine aufgerissene Matratze. Auf ihr lag eine Puppe. Sie stellte Oury Jalloh dar, einen 21-jährigen Asylbewerber aus Sierra Leone, der gut drei Jahre zuvor in der Gewahrsamszelle 5 des Polizeireviers Dessau verbrannt war. Das Experiment in einem Nachbau der Zelle war Teil eines Prozesses gegen zwei dort tätige Polizisten am Landgericht Dessau. Es schien die These der Anklage zu bestätigen, wonach Jalloh das Feuer selbst entzündet habe. Vier Monate später wurden beide Beamte freigesprochen.

An diesem Donnerstag gibt es wieder einmal einen Brandversuch. Die Staatsanwaltschaft Dessau hat den Forensiker Kurt Zollinger aus Zürich damit beauftragt. 15 Medienvertreter wurden als Beobachter zugelassen. Sie wurden diesmal in das Institut für Brand- und Löschf...


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