Rechtsextreme kontrollieren slowakische Züge

Regierung will diese Patrouillen, die sich vor allem gegen Roma und Flüchtlinge richten, nun per Gesetz verbieten

  • Jindra Kolar, Prag
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ihre Köpfe sind kahl rasiert. Sie tragen paramilitärische Kampfhosen und Springerstiefel. Die selbst ernannten Zugwachen der Partei Unsere Slowakei (LSNS) patrouillieren seit Anfang April dieses Jahres auf »besonders gefährdeten Linien« der Staatsbahn. Der Chef der rechtsextremistischen LSNS, Marian Kotleba, begründete die Parteiaktivität mit der »Untätigkeit der Polizei«. Wenn der Staat es nicht vermöge, Ordnung und Sicherheit herzustellen, würden seine Milizen die Rolle übernehmen, erklärte er auf einer Propagandaveranstaltung.

»Es kann nicht sein, dass in unserer Bahn eine 22-jährige Studentin von einem Asozialen belästigt und angegriffen wird, und die Behörden schauen zu«, erklärte Kotleba den Einsatz seiner Milizen. Doch die Regierung, die das Treiben der LSNS-Garde bislang duldend beobachtete, will nun rechtlich dagegen vorgehen.

Justizministerin Lucia Žitňanská von der ungarisch-slowakischen Partei Most-Hid beabsichtig...


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