Sieg mit schwerem Rucksack

Für Speerwurfgoldgewinner Thomas Röhler soll Rio nur der Auftakt gewesen sein

  • Christoph Leuchtenberg und Dominik Kortus, Rio de Janeiro
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Thomas Röhler strahlte. »Nach 44 Jahren haben wir wieder einen Speerwurf-Olympiasieger, und das bin ich.« Immer wieder griff er nach der Goldmedaille an seiner Brust, als wolle er sich versichern, dass wirklich alles wahr sei. War es: »Und das ist ein unglaublich gutes Gefühl.«

In einer magischen Nacht in Rio hatte der 24-Jährige den Wettkampf seines Lebens hingelegt: Olympiasieg mit fabelhaften 90,30 m, der Befreiungsschlag für Deutschlands taumelnde Leichtathleten, das erste Speer-Gold seit Klaus Wolfermann 1972 in München. »Natürlich kenne ich seinen Kampf gegen Jaanis Luusis damals«, sagte Röhler ehrfurchtsvoll und musste beinahe daran erinnert werden, dass er nun selbst zu den ganz Großen gehört. Wie einst Wolfermann übernahm Röhler im fünften Versuch die Führung, er warf seinen lila geringelten Lieblingsspeer hinter die 90-Meter-Marke. Wo 1972 Luusis (Sowjetunion) im letzten Versuch bis auf zwei Zentimeter herankam, konnte ...


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