China fällt bei afrikanischen Migranten in Ungnade

Sinkendes Wirtschaftswachstum und steigende Visaanforderungen lassen Europa immer attraktiver werden

  • Anne Gonschorek, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Guangzhou etwa 120 Kilometer nordwestlich von Honkong ist die Fabrik der Welt. Das chinesische Industriezentrum zog bereits Mitte der 90er Jahre viele Afrikaner an. China hatte sich geöffnet, die Wirtschaft wuchs rasant. Das wirkt bis heute. »Das einzige, was ich wusste, ist, dass China ein Weltklasseland ist und dass die Wirtschaft gut ist«, erzählt Lamin Ceesay gegenüber Quartz Africa. Der 25-jährige Gambier begab sich im vergangenen Jahr auf die lange Reise in eine vielversprechende Zukunft. So dachte er jedenfalls damals.

In seiner gerade einmal 2 Millionen Einwohner zählenden Heimat im Westen Afrikas leiden nämlich bis zu 40 Prozent der Jugendlichen unter der anhaltenden Arbeitslosigkeit - eine der Hauptgründe, die junge Leute wie Cessay in den Osten treiben. Mit viel Optimismus nehmen sie oft belastende Kredite auf, leihen sich die Ersparnisse ihrer Familien oder verkaufen ihre wenigen Besitztümer, um die Visahändler und Rei...


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