Zorn und Trauer am toten Werk

Abschiedsfeier der Fricopan-Belegschaft in Immekath, wo ein Unternehmen 508 Arbeitsplätze vernichtet hat

  • Hagen Jung, Immekath
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Diese großen Hallen, die Computer, die Förderanlagen für das Mehl, das war schon sehr beeindruckend damals bei Fricopan in Berlin.» Der gelernte Bäcker und Konditor Rainer Ochmann aus der Altmark erzählt gern, wie er und Berufskollegen vor 20 Jahren in der Hauptstadt all die Zusatzkenntnisse erwarben, die sie benötigten für die Arbeit im künftigen Werk Immekath, einem Ortsteil der Stadt Klötze im Altmarkkreis Salzwedel. «Das war eine gewaltige Umstellung. Wir kamen ja aus dem Handwerk, wo noch Mehlsäcke in die Backstube geschleppt werden mussten – und da: alles maschinell!»

«Bei unserer Abfahrt war noch nicht viel zu sehen – und als wir nach vier Wochen aus Berlin nach Immekath zurückkamen, da war dieser große Komplex fertig. Wir haben uns richtig gefreut», erinnert sich der 70-Jährige. «Das war damals ein Glücksfall für die Region, und jetzt ist es ein Trauerfall, das tut weh!» Der Rentner greift zum Taschentuch. Er kann nicht ve...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.