Fußballwunder 
und Macedonia di frutta

Im sommerlichen Herzen des Balkans notiert.

  • Michael Müller
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

In unsrem Land erwarten wir ja kaum noch etwas. Auch kein Wunder mehr«, sagt Blažo Vlahov sarkastisch. »Doch hier in Bitola ist in den letzten Monaten eins geschehen«, fügt er hinzu, und seine Augen beginnen zu glänzen. Der 54-Jährige arbeitet als Monteur im REK-Kraftwerk, etwa 15 Kilometer außerhalb der zweitgrößten Stadt Mazedoniens. Zudem ist er ehrenamtlicher Schüler-Fußballtrainer im Stadtteil Bair und somit folgerichtig auch Fan des FK Pelister Bitola. Und über all diese Fans, die Čkembari, ist nun sogar ein dreifaches Wunder gekommen: Stadionerneuerung, Aufstieg in die 1. Liga und nun nach vier Spieltagen sogar Tabellenführer! Das nach vielen Jahren des Herumdümpelns zwischen Auf- und Abstiegen. »Alle haben es zwar erhofft, aber keiner hat es geglaubt«, beschreibt Blažo Vlahov die Stimmungslage. »Wenn das doch so bloß auch mal mit unserem ganzen Land passieren könnte«, sinniert er für einen Moment.

Einerseits ist Mazedonien...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.