Syrische Ärzte: Wiedersehen in Berlin

Dank eines guten Netzwerks hat Anas Aljaber schnell eine Wohnung, einen Sprachkurs und einen Anwalt gefunden

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Eigentlich will sich Anas Aljaber vor dem 4. Oktober auf kein Treffen einlassen: An dem Tag legt er seine »Kenntnisprüfung« ab, und bis dahin verbringt er alle Tage zu Hause am Schreibtisch und lernt. Bei der Prüfung muss Aljaber, Arzt aus Syrien, nachweisen, dass er über das gleiche Fachwissen verfügt, das von einheimischen Medizinern nach Ende ihres Studiums verlangt wird, um als Arzt zugelassen zu werden. Aljaber muss nicht nur medizinisches Wissen pauken, sondern das auch noch auf Deutsch verstehen. Zweimal kann er die Prüfung wiederholen, besteht er nicht, darf er in Deutschland nicht praktizieren. Auf das Treffen lässt er sich dann doch ein, eine halbe Stunde, bei ihm zu Hause, damit er nicht zu viel Zeit verliert. Als es so weit ist, tischt er syrische Spezialitäten auf. Eine halbe Stunde reicht dafür nicht.

Bis 2012 hat Aljaber im syrischen Aleppo Medizin studiert. Wieso? »Ich liebe Medizin«, sagt er, und es klingt weder i...


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