Riskante Pillen

Frankreich: Tausende Kinder durch Epilepsiemedikament vor der Geburt geschädigt

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

An Pharmaskandalen mangelt es in Frankreich wahrlich nicht. Die letzten drehten sich um defekte Brustimplantate der Firma PIP und um das Diabetesmedikament Mediator, das wegen einer »hilfreichen« Nebenwirkung über Jahre massenweise an Frauen verschrieben wurde, die abnehmen wollten und von denen sie Tausende schwere Gesundheitsschäden zurückbehielten. Jetzt hat die Zeitung »Le Canard enchainé« einen internen Bericht der staatlichen Medikamentenbehörde publik gemacht, den diese seit mehr als einem Jahr unter Verschluss hält. Danach haben mindestens 10.000 Schwangere das Epilepsiemedikament Dépakine eingenommen - dadurch erlitten Hunderte Neugeborene schwere Körperschäden.

Dass das Medikament, das seit 1967 angeboten wird, nicht ungefährlich ist, war seit den 1990er Jahren bekannt. Dies wurde aber aus Rücksicht auf den Hersteller, den französischen Konzern Sanofi, nicht an die große Glocke gehängt. Auf dem Beipackzettel wird erst se...


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