Keine Kuscheltiere und Blumen an der Grenze

Ein Jahr nach den Szenen am Budapester Bahnhof hat sich die Situation für Geflüchtete nicht verbessert

  • Max Zeising, Budapest
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Der Bahnhof Budapest-Keleti an einem Nachmittag: Menschenmassen strömen ein und aus, Züge warten auf ihre Fahrgäste. Draußen sorgen Polizei und Krankenwagen mit ihrem Sirenengeheule für hektisches Großstadtflair. Alles geht seinen normalen Gang.

Fast könnte man vergessen, dass dieser Ort vor einem Jahr im Ausnahmezustand war. Tausende Asylsuchende bevölkerten damals den Bahnhofsvorplatz und warteten auf ihre Weiterreise nach Deutschland. Nun jähren sich die Ereignisse vom September 2015 zum ersten Mal.

Was war passiert? Durch die Verschärfung des Syrien-Konflikts suchten immer mehr Menschen Zuflucht in Europa. Sie kamen verstärkt über die Balkanroute - über Griechenland, Mazedonien und Serbien - nach Ungarn, um von dort aus in Richtung Österreich und Deutschland weiterzureisen. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán ließ die Fliehenden aber zunächst nicht passieren, was zu dramatischen Szenen am Bahnhof Keleti führte: Die Pol...


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