Auf der Flucht vor den Maras

Der Exodus von Jugendlichen aus Mittelamerika Richtung Traumziel USA nimmt zu

Josue hält inne, stützt sich auf den Besenstiel und blickt zur Tür. Etwas ängstlich wirkt der 15-jährige Halbwüchsige, der gerade dabei ist, den Schlafraum in der Herberge «Hermanos en el Camino» in Ixtepec aufzuräumen. Bettenmachen und einmal durchfegen steht auf dem Programm des jungen Honduraners. Vor drei Tagen ist er aus seinem Heimatdorf nach Ixtepec im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca gekommen. «San Vicente Centenario heißt es und liegt nahe der Kaffeeregion von Santa Bárbara», erklärt Josue etwas schüchtern. «Dort ist es schon eine Straftat, ein Jugendlicher zu sein, deshalb bin ich abgehauen», schiebt er hinterher.

Allein hat er die fast 1200 Kilometer hinter sich gebracht. Doch auf dem Weg wurde er überfallen und ausgeplündert. «Es war hart, aber alles ist besser, als von den Maras zwangsrekrutiert zu werden», sagt er leise. Maras heißen die mafiaähnlich strukturierten Jugendbanden in Mittelamerika, die auch in den USA und Ita...


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