Tausche Jobs gegen Steuergeschenke

Das Wirken von Apple in Irland ist ein Lehrstück für die Finanzpraktiken multinationaler Technologiekonzerne

23. Dezember 1980: In Irland bereitet man sich gerade auf das Weihnachtsfest vor, doch in einigen Landesteilen stören Stromausfälle und tote Telefone die Vorbereitungen. Kaum mehr als eine Randnotiz in der Lokalpresse ist der Besuch eines Jungunternehmers aus den USA, der zur Einweihung eines neuen Standorts ins südirische Cork gereist ist: ein gewisser Steven Jobs, 25, Co-Gründer der weitgehend unbekannten Firma Apple Computer aus dem kalifornischen Cupertino. Mit Vollbart, langem Haar und randloser Intellektuellenbrille, aber doch auch brav mit Anzug, Schlips und Kragen erläutert er sein Zukunftsbild. In dem Gewerbegebiet Hollyhill sollen neuartige Geräte in einer Fabrik produziert werden, in der es keine Stechuhren gibt. Laut Jobs könnten irische Hausfrauen in fünf Jahren ihre Kochbücher wegwerfen, die Rezepte lesen sie von den Bildschirmen von Minicomputern ab. In dem noch von Schafzucht und Ackerbau geprägten Land klingt dies eher...


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