Gefangene meutern für mehr Schließer

Schleswig-Holstein: Neue Freigang-Regel unrealistisch

  • Dieter Hanisch, Neumünster
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Es klingt kurios: Ausgerechnet Häftlinge setzen sich für mehr Justizvollzugspersonal ein! So geschehen in der Vorwoche im Gefängnis Neumünster in Schleswig-Holstein. Die Aktion verlief und endete friedlich. Die politische Diskussion dazu wurde am Donnerstagnachmittag unter anderem im Innen- und Rechtsausschuss des Kieler Landtags geführt, das Justizministerium bemüht sich, den Vorgang herunterzuspielen.

Nach ihrem Freigang hatten 32 JVA-Insassen eines Anstaltstrakts sich geweigert, in ihre Zellen zurück zu gehen. Meuterei? Revolte? Nichts dergleichen, heißt es aus dem Ministerium. Doch der knapp 25-minütige Häftlingsprotest hatte einen ernsten Anlass: Zum 1. September ist in Schleswig-Holstein ein neues Strafvollzugsgesetz in Kraft getreten, das in der Summe humanere Haftbedingungen zum Inhalt hat. Demnach soll - wie bereits in anderen Bundesländern - der reguläre Einschluss von Strafgefangenen nur noch zwischen 20.30 Uhr und 7 Uhr erfo...


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