Szenarien für den Abschied von der Kohle

Brandenburger Energietag diskutiert über Energieeffizienz und den Übergang zur Nutzung erneuerbarer Energien

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: 2 Min.

Energieeffizienz ist neben der Ablösung fossiler Energieträger durch erneuerbare Energien einer der Schlüssel zur Reduzierung der Umweltbelastung und zur Rettung des Weltklimas. Diese Botschaft griff auch Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) in seinem Grußwort an die rund 350 Teilnehmer des 18. Energietages am Montag in Cottbus auf. Gerber verlieh aus diesem Anlass erstmals den Brandenburger Energieeffizienzpreis.

»Die Energieeffizienz weiter zu steigern, ist eines der zentralen Ziele der brandenburgischen Energiestrategie 2030. Denn je weniger Energie Unternehmen und öffentliche Einrichtungen verbrauchen, umso wirtschaftlicher können sie arbeiten«, erklärte er bei der Vorstellung der Preisträger. Das sind die Stadt Prenzlau (Uckermark) und die Hermann Römmler Kunststofftechnik GmbH & Co KG aus Strausberg (Märkisch-Oderland). Ein Sonderpreis ging an die Wärme für Nechlin GmbH & Co KG aus Uckerland (Uckermark). Das Dorf Nechlin erzeugt unter anderem über Blockheizkraftwerke und Solaranlagen jährlich 60 Millionen kWh Elektroenergie - mehr als das Hundertfache des eigenen Verbrauch. Das Ministerium ein Preisgeld von drei Mal 5000 Euro bereit gestellt.

Der gemeinsam mit der IHK Cottbus veranstaltete Energietag stand unter dem Motto »Synchronisation der Energiewende- und die Herausforderungen für konventionelle und erneuerbare Energien«. Minister Gerber betonte, dass Braunkohlenutzung und Integration der erneuerbaren Energien gleichermaßen von großer Bedeutung für die Wirtschaft des Landes sind. »Der ungezügelte weitere Ausbau der erneuerbaren Energien erscheint fragwürdig, wenn der Netzausbau den Erfordernissen nicht Stand hält. Beide Arten der Energieerzeugung müssen besser aufeinander abgestimmt werden«, so Gerber.

»In der Lausitz erleben wir die praktische Umsetzung der Energiewende hautnah mit all ihren Problemen«, erklärte der Cottbuser IHK-Chef Wolfgang Krüger. Auf dem Energietag wolle diskutieren, wie eine versorgungssichere, klimafreundliche und bezahlbare Energieversorgung organisiert werden kann.

Vor dem Cottbuser Radisson Blu Hotel protestierten am Vormittag Bewohner von Dörfern, die durch die Erweiterung des Tagebaus Jänschwalde-Nord bedroht sind, gegen die Energiepolitik der Landesregierung. René Schuster, Braunkohle-Experte der Grünen Liga, forderte das Land auf, die geplante Abbaggerung der Orte Grabkow, Kerkwitz und Atterwasch endlich zu stoppen. Kein Investor finde sich heute dazu bereit, ein herkömmliches Kohlekraftwerk am Standort Jänschwalde neu zu errichten. Genaus das aber sei einst die Begründung für die Einleitung des Planverfahrens Tagebau Jänschwalde-Nord gewesen.

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