Sachsen-Anhalt: Experten für Psychiatrie finden in Heimen große Mängel
Magdeburg. In Sachsen-Anhalt haben die Experten des Psychiatrieausschusses bei 96 Besuchen in Einrichtungen zwei besonders eklatante Fälle ausgemacht: In einem geschlossenen Heim in Haldensleben hätten sie mehrere psychisch behinderte Patienten angetroffen, die dort ohne gültigen Unterbringungsbeschluss festgehalten wurden, berichtete der Ausschussvorsitzende Bernd Langer am Mittwoch in Magdeburg. Er überreichte den Bericht der Kommission an Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch (CDU). In Haldensleben habe es zu wenig Personal gegeben, der Zustand eines Gebäudes liege unter der Grenze der Zumutbarkeit. Die Heimaufsicht sei sofort eingeschritten, die Missstände seien zum großen Teil abgestellt worden. Im zweiten Fall hätten die Experten in Halle in einer kleinen Einrichtung für Menschen mit Mehrfachbehinderungen Patienten gefunden, die »schlichtweg verwahrt« wurden. Bei einem unangemeldeten Besuch im März hätten Kommissionsmitglieder viel zu wenige und nicht ausreichend qualifizierte Mitarbeiter getroffen. Es habe keine Angebote gegeben, die den Tag der neun Bewohner strukturiert hätten. Langer betonte, dass es sich um Einzelfälle handelte. dpa/nd
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