Unten links

  • Lesedauer: 1 Min.

Früher, ja, früher: Da konnte es schon mal vorkommen, dass Rosa Luxemburg gemeinsam mit einer Faschistentante auf dem Sofa saß. Man wusste ja praktisch nichts vom jeweils anderen und musste sich informieren. Rosa sagte dann so etwas wie: »Ihr habt Nazis bei euch in den Reihen! Wisst ihr das eigentlich?« Woraufhin die Faschistentante, der Marxistin in die Rede fallend, draufloszeterte: »Dafür seid ihr ungewaschenes Kommunistengesindel! Das ist viel schlimmer!« So ging das Geschrei dann noch eine Weile. Heutzutage gäb’s derlei würdeloses Gehampel nicht, schon gar nicht vor einer Kamera. Politikerinnen der Linkspartei zum Beispiel würden sich gewiss lieber die Zunge herausschneiden, bevor sie neben einem ausgemachten völkischen Gurkenkopf Platz nehmen und sich freiwillig dessen gemeine Hetzreden anhören. Ein solcher Affenzirkus würde ja auch nur einem Zweck dienen: der Adelung der Rechtsradikalen zu ernstzunehmenden Gesprächspartnern. tbl

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.