Solche Angst vor diesem Tod

Die Ausstellung »Massenerschießungen. Der Holocaust zwischen Ostsee und Schwarzem Meer 1941-44« in Berlin

  • Stephan Fischer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Im Roman »Die Wohlgesinnten« Jonathan Littells, den fiktiven Erinnerungen des SS-Mannes Max von der Aue, spielt das am Donnerstag vor 75 Jahren begonnene Massaker von Babi Jar, einer Schlucht bei Kiew, eine zentrale Rolle. In der Mittagspause rasten deutsche Angehörige der Einsatzgruppen völlig aus. Nicht das Erschießen von über 33 000 wehrlosen Männern, Frauen und Kindern an zwei Tagen, nicht das spritzende Blut, die Schreie, der Geruch des Todes lassen diese »ganz normalen Männer«, wie sie der Historiker Christopher Browning nennt, die Fassung verlieren - es ist das Mittagessen: Blutwurst soll’s geben.

Diese Szene hat sich wirklich ereignet, wenn auch nicht in Babi Jar, sondern bei einer anderen der zahllosen Massenerschießungen nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941. Diesen widmet sich die Ausstellung »Massenerschießungen. Der Holocaust zwischen Ostsee und Schwarzem Meer 1941-1944«, die in der Topograp...


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