Meine Heimat, mein Dreck

Die Neue Bühne Senftenberg feiert sich selbst: »Wir sind 70!«

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Bei Volker Braun kann man es lesen: »Die Niederlausitz liegt heute ruhig rauchend da, eine Landschaft, durch die die Arbeit gegangen ist, berühmte Gegend, die es hinter sich hat und verlassen wurde von den Menschen und Maschinen, und nur Halden, Wüstungen, wieder bewachsene Böden sieht man, das Endbild großer Zeiten.« Also die großen Zeiten der Braunkohle sind vorbei, auch das 1946 gegründete Theater der Bergarbeiter ist längst ein Erinnerungsbild geworden, Sinnbild einer Symbiose von Arbeit und Kunst.

Die Narben der industriellen Ausbeutung sind fast schon nicht mehr zu erkennen. Ich spaziere zum See hinunter, den Senftenberg hat, seit der Tagebau weitergezogen ist. Von Jahr zu Jahr wird er größer. Der Tagebau von einst läuft voll, doch es ist ein merkwürdiges Wasser: Wie tot liegt es da, eine dunkle Wasserdecke über dem Abraumdreck. Die Natur heilt alle industriellen Wunden? Vielleicht irgendwann, aber vorerst scheint es nur Kos...


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