Typ Schwiegersohn alias Identitären-Anführer

Der Chef der neurechten Gruppierung in Österreich Martin Sellner sucht immer wieder die Provokation

  • Manfred Maurer, Wien
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Diesen jungen Mann wünschen sich viele Mütter als Schwiegersohn: Er schaut gut aus, lächelt stets freundlich, hat in der noblen Wiener Tanzschule Elmayer gute Manieren gelernt und redet ziemlich gescheit, zumindest klingt es so. Martin Sellner wirkt wie ein ganz Lieber. Hinter der Fassade verbirgt sich jedoch erschreckendes Gedankengut.

Nur selten entwischt dem 27-jährigen Philosophiestudenten ein aggressives Wort, wenn er in einem Internetchat mit Fragen wie diesen provoziert wird: »Weshalb willst du immer im Mittelpunkt stehen?« Dann antwortet Sellner: »Ich will eigentlich nur meine Ruhe und Wien genießen, aber (die deutsche Kanzlerin Angela) Merkel, (Österreichs Kanzler Christian) Kern und all die anderen geben keine Ruhe mit ihrem Multikulti-Dreck.«

Ja, der »Multikulti-Dreck« hat es dem jungen Mann angetan. Das ist der Dünger der neuen Rechten, die sich in Österreich und Deutschland gerade formiert und mit der alten Recht...


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