Vorurteile sind nur hauttief

Der Choreograf Royston Maldoom arbeitet häufig mit Menschen in Krisengebieten - zuletzt im Gazastreifen

Herr Maldoom, im Jahr 1994, als Nelson Mandela in Südafrika zum Präsidenten gewählt wurde, arbeiteten Sie in Durban mit einer Gruppe von weißen und farbigen Kindern. Welche Eindrücke gewannen Sie damals von der Apartheid?

Es war eine politisch aufgeladene Situation - jeder misstraute dem anderen. Sogar in den schwarzen Townships gab es Konflikte zwischen Zulus und anderen, der Inkatha und den Unterstützern des ANC, da kam es zu schlimmen Massakern. Alles war in dieser Zeit sehr explosiv. Und es gab viel Argwohn und Angst bei den weißen Eltern. Durban war »ihre Stadt«, Farbige und Schwarze mussten um 6 Uhr abends das Zentrum verlassen und zurück in ihre Townships.

Wie wirkte sich das auf Ihre Arbeit aus?

Ich entschied, dass wir die weißen Kids in die indische Township mitnehmen, um dort zu arbeiten. Die weißen Mütter bestanden darauf, bei unseren Proben dabei zu sein. In einer Probenpause gingen die Kleinen gemeinsam zu den Toiletten und ...


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