Ärztekrise und 66-Stunden-Woche

Polens Mediziner fordern bessere Arbeitsbedingungen

  • Wojciech Osinski, Warschau
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

»Wir wollen nicht, dass polnische Patienten und ihre Ärzte aussterben« - unter diesem Motto prangern alle Berufsgenossenschaften polnischer Mediziner die Zustände im Gesundheitswesen an. Sie riefen erstmals Ende September zu einer Großkundgebung in Warschau auf. Ärzte, Sanitäter, Radiologen, Schwestern und Hebammen aus dem ganzen Land protestierten gegen teilweise unwürdige Arbeitsbedingungen.

»Es geht nicht einmal nur um die Bezahlung, sondern um eine unzumutbare Arbeitszeit. In Westeuropa arbeiten Ärzte in der Regel 160 Stunden im Monat, bei uns 265«, ärgert sich Tadeusz Zielonka über eine faktische 66-Stunden-Arbeitswoche. Vor seiner Rückkehr nach Warschau praktizierte Zielonka jahrelang als Lungenarzt in Frankreich. »Ich bin nach Polen zurückgekehrt, weil ich mich um meine Eltern kümmern muss«, so Zielonka. »In Paris verdiente ich das Vierfache und hatte fünf Stunden früher Feierabend.« Rückkehrer wie Zielonka zählen zweifelsf...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.