Taschendieb entkommt

Polizei ermittelt nur noch bei Aussicht auf Erfolg

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Die Berliner Polizei will in Fällen von Taschendiebstahl nur noch bei einer Aussicht auf Erfolg ermitteln. Über eine entsprechende Anordnung des Polizeipräsidenten Klaus Kandt berichtete die »Berliner Zeitung«. In vielen Fällen könnten die Opfer keine Angaben zu Täter, Tatort oder Tathergang machen, weil sie den Diebstahl zum Beispiel erst Stunden später bemerkten, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.

Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei fast 40 400 Fälle von Taschendiebstahl. Die Aufklärungsquote lag bei lediglich 4,2 Prozent. Eine ähnliche Regelung, nur bei Erfolgsaussichten zu ermitteln, gibt es bereits in anderen Bereichen, etwa bei Fahrraddiebstählen. Auch dort lag die Aufklärungsquote im vergangenen Jahr mit 3,9 Prozent bei rund 32 200 Fällen extrem niedrig.

Es gehe darum, personelle Ressourcen der Polizei durch Ermittlungen mit wenig Aussicht auf Erfolg nicht ins Leere laufenzulassen, erklärte der Polizeisprecher. Da zeuge es von »Ehrlichkeit und Entschlossenheit«, wenn man diese Verfahren zügig abschließe. Unter Polizisten werde dies auch »schmale Bearbeitung« genannt, schreibt die »Berliner Zeitung«. dpa/nd

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