Macri nimmt sein Versprechen »Null Armut« zurück

Argentiniens Präsident schiebt Verantwortung ab und erntet den Protest von Sozialverbänden

  • Jürgen Vogt, Buenos Aires
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der Duft von Eintopf umweht den Obelisken im Zentrum der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. »Viel Gemüse, ein wenig Fleisch, etwas Paprikawurst und Reis.« Pünktlich zur Mittagszeit rührt Sandra López mit der Kelle die Zutaten im großen Aluminiumtopf um. »Mil Ollas Populares«, hieß die jüngste Protestaktion gegen die soziale Kahlschlagpolitik der Regierung Macri, zu der soziale Basisorganisationen wie das Movimiento Barrios de Pie und die Corriente Clasista y Combativa aufgerufen hatten. Wie beim Obelisken zog der Duft denn auch über viele öffentliche Plätze im Land. Gerade vor wenigen Tagen hatte das staatliche Statistikamt INDEC erstmals seit langer Zeit wieder Daten über die soziale Situation im Land veröffentlicht. Nach der neuesten Statistik leben 32,2 Prozent der Bevölkerung in Armut und 6,3 Prozent in extremer Armut.

»Der Mittelschicht geht es noch gut, die Oben kriegen eh nichts mit«, sagt Sandra López und verteilt die...


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