Die Kälte einer Mutter

Wytske Versteeg hat einen spannenden Roman über Trauer geschrieben

  • Philip J. Dingeldey
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ein weiteres Buch über die Trauer einer Mutter: Eigentlich möchte man aufstöhnen. Doch im Roman »Boy« von Wytske Versteeg sind so viele psychologische und soziale Facetten eingebaut, dass er spannend und nicht rührselig wird.

Die Ich-Erzählerin ist eine Psychiaterin, deren Sohn tot aufgefunden worden ist. Boy war ein Adoptivkind aus Afrika, dem das wohlhabende Elternpaar ein glückliches Leben ermöglichen wollte. Unklar ist, ob es sich um Suizid handelt, denn der unnahbare Boy wurde wegen seiner Sexualität und womöglich auch seiner Hautfarbe in der Schule diskriminiert. Weil er heimlich Frauenkleider anzog, war er als homosexuell verrufen. Auch die Eltern konnten nie alle Barrieren zu ihm überwinden, führten dies aber auf die Teenagerzeit zurück. Auskunft könnte die Theaterlehrerin Hannah geben, zu der der Junge einen seltsamen engen Kontakt hatte. Die Ich-Erzählerin spürt sie in Bulgarien auf. Sie gibt vor, Hannah als ehrenamtlich...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.