Wiederentdeckung eines Integrationsrockers

Der türkische Musiker Cem Karaca wandte sich gegen soziale Ungerechtigkeit

  • Fabian Köhler
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Erst floh er vor einer zunehmend autoritär werdenden Türkei, dann sang er über die Integrationsprobleme in seiner neuen Heimat: über Deutsch-Türken, die für die selbe Arbeit weniger Lohn erhalten. Von Menschen, die erst dann akzeptiert werden, wenn sie ihre Religion ablegen.

Man könnte Cem Karacas Verse für einen aktuellen Beitrag zur Integrationsdebatte halten. Als neuen Kommentar zur Diskussion um die doppelte Staatsbürgerschaft. Als kritische Abrechnung mit all jenen, die seit Jahrzehnten in Deutschland lebende Menschen auch heute noch als »Fremde« betrachten. Wären da nicht der 80er-Jahre-Schnäuzer, die lange Hippiemähne und die zu große orange-farbene Sonnenbrille. Wäre Karaca nicht schon im Jahr 2005 gestorben.

1984 hatte der türkische Rockmusiker das Lied »Willkommen« in seiner Kölner Exilheimat aufgenommen. Unter Deutsch-Türken erlebt der 32 Jahre alte Song von Karacas Album »Kanaken« nun ein kleines neues Revival: »A...


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