Macris leere Versprechungen

Argentiniens Gewerkschafter Pablo Micheli über die ersten zehn Monate des neoliberalen Präsidenten

Herr Micheli, wie wertet der Gewerkschaftsverband (CTA A) die ersten zehn Monate der neuen Regierung?

Die Regierung unter Mauricio Macri ging mit dem Versprechen an die Arbeit, die Armut im Land abzuschaffen. Allerdings hat sie diesbezüglich bislang keinerlei Anstrengungen unternommen. Tatsächlich ist die Armutsrate sogar angestiegen. Jeder dritte Argentinier gilt inzwischen als arm, die Arbeitslosenquote liegt bei fast zehn Prozent und es herrscht ein Klima des sozialen Unmuts und des Verdrusses. Wenigstens die jährlichen Gehaltsverhandlungen zu Beginn des Jahres hat die Regierung angestoßen, was in den von den Verhandlungen betroffenen Sektoren zu einer Gehaltserhöhung um im Schnitt 29 Prozent geführt hat. Allerdings wird die Inflationsrate bis Ende des Jahres bei über 40 Prozent liegen. Die Arbeitnehmer verlieren also massiv an Kaufkraft, zumal die Regierung nicht dazu bereit ist, die Gehaltsverhandlungen in der zweiten Hälfte des J...


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