Was getan werden muss

Arbeit ist die große Selbstbegegnung des Menschen? - »Spur der Steine« am Volkstheater Rostock

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

In Rostock geht man auf Spurensuche. Was bleibt vom Aufbruchspathos der DDR-Literatur heute? Lauter gebrochene Heldenfiguren ohnehin, sehr verwandt Fritz Cremers Skulptur »Der Aufsteigende« (1966/67), von der auch ein Abguss vor der Rostocker Kunsthalle steht. Da will einer hoch hinaus und befindet sich doch zugleich in Abwärtsbewegung. Um diesen doppelten Blick auf die Geschichte geht es: Fortschritt und Verfall als Doppelschritt.

In den frühen sechziger Jahren entstanden renaissanceähnliche Kraftgenies in der DDR-Literatur. Peter Hacks mit »Moritz Tassow«, Volker Braun mit »Kipper Paul Bauch« und eben Erik Neutsch mit »Spur der Steine« und dem Brigadier Balla, dem Ober-Cowboy der sozialistischen Großbaustelle Schkona. Der Streit um die Gestalt des Arbeiters stand in diesen Jahren nach dem Mauerbau im Zentrum der Kunst. Balla ist ein Anarchist, den der Sozialismus erst einmal nicht interessiert. Er ist stolz, weil er seine Arbeit...


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