»Hier wurde doch unser Führer geboren!«

Österreichische Regierung will verhindern, dass Hitlers Geburtshaus Pilgerstätte für Nazis bleibt

  • René Jo. Laglstorfer, Braunau
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

»Sind wir in Timbuktu oder was?«, schreit der ältere Herr genervt über die Theke. Gerlinde Pommer enteignen? Die Eigentümerin von Hitlers Geburtshaus im Zentrum von Braunau? Das geht Timo zu weit. Er ist Wirt im »Vorstadtimbiss«, der sich in Sichtweite zum wohl bekanntesten Gebäude der Stadt befindet. Nur 50 Meter trennen die kleine Würstelbude mit Schanigarten vom gelben Biedermeierhaus mit Schimmelflecken.

»Der ist ja gar nicht dort geboren, sondern im Stall dahinter, wo jetzt die Parkplätze stehen«, wirft ein Gast in die Runde. Gerlinde Pommer werde alle juristischen Mittel gegen die Enteignung ausschöpfen, raunt ein anderer. »Recht hat sie - ich würde mir das auch nicht gefallen lassen«, sagt Timo. »Der Alte ist genau nur 36 Monate in Braunau gewesen«, sagt jetzt Klaus. Er ist Rentner, wie die meisten im Lokal. Früher war er Vermessungstechniker. Wie die Jungfrau zum Kind sei Braunau dazu gekommen, weltweit mit nur einem besti...


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