Er war der »Rote Tänzer« - und mehr

Mit einer Ausstellung und einer Neubearbeitung seines Stücks »Die Zelle« wird in Hamburg an Jean Weidt erinnert

  • Karin Schmidt-Feister
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Ein Hamburger Doppelprojekt rückt einen fast vergessenen Protagonisten der europäischen Tanzszene des 20. Jahrhunderts in den lebendigen Diskurs: »Weidt tanzt!«. Die interaktive Rauminszenierung in der traditionsreichen Lola Rogge Schule präsentiert Originaldokumente, Plakate, Zeichnungen, Originalmasken sowie Gemälde aus dem Hamburger und Berliner Umfeld Jean Weidts. In 164 Büchern und Broschüren, hier auf Tischen ausgelegt, finden sich zum Teil unbekannte Spuren der Motivation und Ästhetik des engagierten Tänzer-Choreografen. Seine Tänze waren politisch vom linken Engagement, technisch von der Tanzpantomime und künstlerisch von Surrealismus und Psychoanalyse geprägt.

Drei Kabinette sind seinem Beginn in Hamburg, Freunden und Helfern sowie Weidts Wegen durchs Exil gewidmet. Der Betrachter sitzt in einem Zugabteil dritter Klasse auf Holz und kann per Knopfdruck in eingesprochenen Selbstaussagen den wechselnden Orten und Beweggründen de...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.