Eine Stele für die Streikführerin

Spezielle Orte sollen in Sachsen künftig an starke Frauen erinnern - wie jetzt in Chemnitz

  • Hendrik Lasch, Chemnitz
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das Muster ist bekannt: Die Gewinne der Firma gehen zurück, also soll die Belegschaft härter und länger arbeiten. In der Aktienspinnerei Chemnitz sorgt das im Juni 1883 für dicke Luft. Als den Arbeiterinnen dann auch noch untersagt wird, in den Pausen das Betriebsgelände zu verlassen, brennt die Luft: Die 1000 Beschäftigten, darunter 300 Frauen, treten in den Streik. In einer Versammlung tritt Ernestine Minna Simon als Rednerin auf. Die 37-Jährige wird Anführerin des Arbeitskampfes. Sie ist die erste Frau in einer solch heiklen, viel Mut erfordernden Position in Deutschland.

Die Geschichte von Ernestine Minna Simon wird jetzt auf einer Stele erzählt. Sie steht seit Dienstag im Zentrum von Chemnitz, nur wenige Schritte entfernt vom Gebäude der Aktienspinnerei, das heute eine Bibliothek beherbergt, und von einer Straße, die im Jahr 2000 nach der politisch engagierten Arbeiterin benannt wurde. Die Stele ist der erste »Frauenort Sachsen«. D...


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